Hammerzehe (Digitus malleus) bedeutet, dass der Zeh oder die Zehen, die dem großen Zeh am nächsten liegen, krallenartig gekrümmt sind und damit eine hammerartige Form annehmen.
Oft tritt das Problem in Verbindung mit einem Ballenzeh (Hallux valgus) auf, aber Hammerzehen können auch viele andere Ursachen haben. Manche können sogar erblich bedingt sind. In den meisten Fällen kann man Beschwerden mit Hammerzehen durch geräumige Schuhe und gezielte Hilfsmittel beheben, aber bei schweren Problemen wird eine Operation erforderlich sein.
Bei einer Hammerzehe ist die Mitte des Zehengelenks (oft zwischen der ersten und zweiten Zehe) so verbogen, dass die äußerste Zehenspitze sich gegen den Boden presst, während die Mitte der Zehe gerade nach oben zeigt. Die Form der Zehe ähnelt der eines Hammers oder Kralle, was dieser Zehendeformität ihren Namen gegeben hat.
Der Grund für die Krümmung des Gelenks liegt darin, dass die Sehne, die die Zehen streckt, übermäßig angespannt ist und daher die Zehen in eine Position zieht, in der sie ständig gebeugt verbleiben.
Am häufigsten treten Hammerzehen an dem Zeh auf, der dem großen Zeh am nächsten liegt. Das Problem kann aber auch die anderen Zehen beeinträchtigen. Außerdem kann es auch vorkommen, dass mehrere Zehen gleichzeitig betroffen sind. In fast allen Fällen treten Hammerzehen an beiden Füßen gleichzeitig auf.
Hammerzehen können aus vielen verschiedenen Gründen vorkommen. Wie und warum diese Fußfehlstellung auftritt, ist nicht vollständig geklärt. Untersuchungen zufolge ist das Problem bis zu einem gewissen Grad erblich bedingt. Häufig entstehen Hammerzehen als Folge eines Hallux valgus / einer schiefen Großzehe. Da der Hallux valgus häufiger bei dem weiblichen Teil der Bevölkerung vorkommt, sind Frauen auch häufiger von Hammerzehen betroffen. Männer können jedoch auch von Hammerzehen betroffen sein. Außerdem hat man festgestellt, dass ein direkter Zusammenhang zwischen Alter und Hammerzehen besteht, wobei ältere Menschen häufiger von dieser Art von Zehendeformität betroffen sind.
Senk- oder Spreizfüße, bei denen der Vorfuß abgesenkt ist, tragen ebenfalls gewisse Risikofaktoren für die Entwicklung von Fußproblemen mit sich. Wenn diese unbehandelt verbleiben, können sie die Voraussetzungen für die Entwicklung von Hammerzehen schaffen.
Auch das Tragen von zu engen Schuhen ist ein Faktor, insbesondere in Kombination mit einer Tätigkeit, die viel Sitzen verlangt. Menschen, die einen Zeh haben, der länger ist als die anderen, werden auch einem höheren Risiko ausgesetzt, durch zu enge Schuhe Hammerzehen zu entwickeln, weil der längere Zeh immer eingequetscht wird.
Hammerzehen sind an der deutlich gekrümmten Form der betroffenen Zehen leicht zu erkennen. Häufig treten dabei auch Schmerzen in den Zehengelenken auf. Da die gekrallte Form der Zehen den Sitz im Schuh erschwert, kommt es nicht selten zu Folgebeschwerden wie Verdickungen der Hornhaut und Hühneraugen. Außerdem können Schmerzen unter dem Vorfuß sowie Blasen und Scheuerstellen hinzukommen.
Zehentrenner für den kleinen Zeh mit Druckpflaster - 1 Paar
Um Hammerzehen vorzubeugen, sollte man zuerst einmal enge Schuhe, die die Zehen zusammenpressen, ganz vermeiden. Vor allem Menschen mit bestehenden oder vorherigen Fußproblemen im Zusammenhang mit Hallux valgus / schrägen Großzehen müssen hier vorsichtig sein. Auch wenn Sie einen Senk- oder Spreizfuß haben, sollten Sie besonders darauf achten und zusätzliche Fußgewölbestützen oder Schuheinlagen anwenden, die die Füße stützen und entlasten und damit das Risiko von Fußdeformitäten wie Hammerzehen verringern.
Die Therapie von Hammerzehen konzentriert sich in erster Linie auf den Einsatz von Stützvorrichtungen, um die Zehen zu entlasten und zu begradigen und das Risiko von Folgeproblemen wie schmerzhaften Hühneraugen und Blasenbildungen zu verringern. In schweren und besonders schmerzhaften Fällen kann es allerdings notwendig sein, einen Arzt aufzusuchen und um eine Operation zu bitten.
Die wichtigste Maßnahme, um die Entstehung von Hammerzehen zu verhindern, ist das Tragen von bequemen, vernünftigen Schuhen. Die Zehen sollten sowohl in der Länge und Breite als auch in der Höhe genügend Platz haben. Außerdem ist das Material der Schuhe hier von grundlegender Bedeutung. Wenn das Obermaterial der Schuhe weich ist, macht es nicht so viel aus, dass Ihre Zehen gelegentlich mit dem Material in Berührung kommen. Sollten Sie Schwierigkeiten haben, gute Schuhe zu finden, können Sie einen Schuster beauftragen, ein Paar Schuhe, das Sie bereits besitzen, so anzupassen, dass sie im Zehenbereich mehr Platz bieten.
Da Spreiz- und Senkfüße eine bekannte Ursache für die Entstehung von Hammerzehen sind, können eine Schuheinlage, die den Vorfuß anhebt, auch Pelotte genannt, oder eine zusätzliche Vorfußstütze sich als eine sinnvolle Investition erweisen. Es gibt unzählige verschiedene Arten von Einlagen für verschiedene Fuß- und Schuhtypen auf dem Markt. Einlagen sollten übrigens täglich angewendet werden, um die beste Wirkung zu erzielen.
Ein Zehentrenner eignet sich hervorragend dazu, um die Schmerzen zu lindern, die entstehen, wenn die Zehen aneinander reiben. Er kann außerdem auch schiefe Zehen sanft korrigieren. Ein Zehentrenner besteht in der Regel aus weichem Silikon und sieht aus wie ein Kamm mit Ausbuchtungen zwischen den einzelnen Zehen, die die Reibung zwischen den Zehen verringern.
Darüber hinaus gibt es viele verschiedene Modelle von Zehenspreizern, Zehenbandagen und Zehenringen, die eine ähnliche Funktion erfüllen.
Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass Sie diese Hilfsmittel mindestens 3 Stunden pro Tag verwenden sollten, um positive Ergebnisse zu erzielen. Die meisten Ausführungen können unter einer Socke im Schuh angezogen werden, sind leicht zu reinigen und bequem zu tragen.
Um eventuelle Schmerzen in den Zehen zu reduzieren, können Zehensocken oder Zehenkappen getragen werden. Zehensocken ähneln Fingerhandschuhen, sind aber für die Füße gedacht, um unter anderem die Reibung zwischen den Zehen zu verringern. Es gibt viele verschiedene Arten von Zehensocken auf dem Markt, darunter auch Zehensocken mit Kompression, die die Blutzirkulation fördern und Schwellungen und Schmerzen bei müden Füßen verringern, oder auch Zehensocken mit einem Gel, die stoßdämpfende Eigenschaften haben.
Ein wichtiger Aspekt bei der Behandlung von Hammerzehen ist die Beseitigung der leicht entstehenden Begleitprobleme, um weitere Beschwerden wie Hühneraugen und Hornhautverdickungen zu vermeiden. Diese lassen sich relativ leicht selbst behandeln, aber manchmal empfiehlt es sich auch, einen Fußpfleger zurate zu ziehen.
Um das Auftreten von Schwielen und Hühneraugen zu vermeiden, sollten Sie Ihren Füßen regelmäßig ein Fußbad gönnen und die Hornhaut abfeilen. Außerdem ist es wichtig, die Füße regelmäßig mit feuchtigkeitsspendenden Cremes zu pflegen, die die Haut nähren und Schwielen entfernen. Zusätzlich sind auch spezielle Hühneraugenpflaster erhältlich, die die Hornhaut sanft abbauen.
Wenn die Beschwerden schwerwiegend sind und sich nicht durch angemessene Schuhe und Hilfsmittel bessern lassen, kann eine Operation erforderlich sein. Bei einer Hammerzehenoperation wird oft ein Stück des Knochens der Zehe entfernt und manchmal auch ein Teil der Verdickung. In anderen Fällen wird ein Stahlstück in die betroffene Zehe implantiert. Die Operation ist kein großer Eingriff und wird in der Regel unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Die Konvaleszenz des Fußes kann jedoch bis zu 4 Monate andauern, und wenn Sie einen körperlich anstrengenden Beruf ausüben, müssen Sie sich möglicherweise über längere Zeit hinweg krankschreiben lassen.