Hallux stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "großer Zeh", während Valgus übersetzt "krumm" ist. Das beschreibt ganz genau das, was dieses Fußleiden ausmacht. Beim Hallux valgus wird die große Zehe gekrümmt und zeigt nach innen in Richtung der anderen Zehen. Dadurch wird das Zehengelenk nach außen gedrückt und dabei kann ein Ballen am Fußrand deutlich hervortreten. Diese Fehlstellung des großen Zehs verursacht häufig Schwellungen, Reibung, Schmerzen und andere Beschwerden.
Bei einem Hallux valgus sind gute Schuhe unerlässlich, aber es gibt auch andere Hilfsmittel wie Zehenspreizer und Einlagen. Bei schwereren Fällen, die durch diese Hilfsmittel nicht abgeholfen werden können, wird normalerweise eine Operation empfohlen.
Mit Hallux valgus bezeichnet man einen Zustand, bei dem die Großzehe nach innen abgewinkelt ist, sodass die Zehenspitze sehr nahe an den anderen Zehen des Fußes anliegt. Das Zehengelenk ist stark gekrümmt und zeigt nach außen. Innerhalb einer gewissen Zeit kann sich aus dem Gelenk heraus ein Ballen bilden, der vom Fuß absteht, reibt und Schmerzen verursacht. Der Grund für die Krümmung der Zehe liegt darin, dass das Quergewölbe des Fußes eingesunken und abgeflacht ist, was zu einem breiteren Vorfuß führt. Infolgedessen verlieren die Muskeln, die die Großzehe normalerweise an Ort und Stelle halten, ihre Funktion. Die Gelenke um die Zehe können sie nicht mehr in Position halten, wodurch der Vorfuß an Stabilität verliert. Dadurch entsteht eine Fehlstellung oder Deformität.
Das erste Symptom des Hallux valgus ist rein visuell. Man erkennt leicht den charakteristischen Winkel der Großzehe und den Ballen, der sich oft an der Außenseite des Fußes genau dort entwickelt, wo die Großzehe abknickt. Weitere Frühsymptome des Hallux valgus sind Druckempfindlichkeit im Bereich des Großzehengelenks, aber auch die anderen Zehen des Fußes und der gesamte Vorfuß können betroffen sein. Manchmal schwillt die große Zehe auch an und das Gefühl in der Zehe kann negativ beeinträchtigt werden.
Die Symptome des Hallux valgus mögen zwar nicht als sehr ernst erscheinen, aber die Fehlstellung des großen Zehs kann mit der Zeit zu anderen Problemen führen. An der Außenseite des Großzehengelenks befindet sich ein Schleimbeutel. Wenn sich das Gelenk ausbeult, wird der entstandene Ballen gegen den Schuh gedrückt, was zu chronischen Reizungen und Schmerzen oder im schlimmsten Fall zu einer Verletzung der Gelenkkapsel oder des Bandes führen kann. Die außergewöhnliche Lage der Großzehe kann sich auch auf die anderen Zehen des Fußes auswirken. Der Zeh, der dem großen Zeh am nächsten steht, kann abknicken (die sogenannten Hammerzehen oder Krallenzehen) oder sich unter oder auf dem Zeh neben dem großen Zeh positionieren (eine sogenannte überlappende Zehenfehlstellung).
Das häufige Tragen von hochhackigen Schuhen wird oft die Schuld gegeben, Hallux valgus zu verursachen. Dafür gibt es jedoch keinerlei wissenschaftliche Beweise. Stattdessen zeigt die Forschung, dass die Probleme im Wesentlichen durch erbliche Faktoren wie eine übermäßige Elastizität der Fußgelenke oder gewisse andere Fehlstellungen verursacht werden. Bei Personen mit diesen Grundproblemen können jedoch hochhackige oder enge Schuhe die Entwicklung eines Hallux valgus entweder beschleunigen oder verschlimmern.
Beschwerden durch Hallux valgus sind weit verbreitet und treten abhängig von der Altersgruppe in etwa 20 bis 35 Prozent der Bevölkerung auf. Das Problem verschlimmert sich mit zunehmendem Alter und ist daher viel üblicher bei Menschen über 65 Jahren. Frauen sind auch häufiger betroffen als Männer, was wahrscheinlich verantwortlich für das Gerücht ist, dass hochhackige Schuhe eine krumme Großzehe verursachen. Forschungsergebnissen zufolge sind auch Menschen mit Entzündungserkrankungen wie Arthritis häufiger von Fußdeformitäten betroffen, die eine schiefe Großzehe verursachen.
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Um einen Hallux valgus zu vermeiden, ist es wichtig, gute Schuhe zu tragen, insbesondere, wenn man schon Angehörige mit Hallux valgus hat, da das Syndrom teilweise genetisch bedingt ist. Daher empfiehlt sich ein bequemes Schuhwerk, das geräumig und formstabil ist. Schuhe, die einen hohen Absatz haben oder sich im Bereich des Vorfußes zuspitzen oder eng anliegen, sollten dagegen vermieden werden.
Häufig kann der Hallux valgus durch den Einsatz von Hilfsmitteln gelindert und gemildert werden. Neben Schuheinlagen für den Vorfuß gibt es eine Reihe von Hilfsmitteln, die speziell für Hallux valgus und die damit verbundenen Fußprobleme entwickelt wurden. Zehentrenner und Zehenspreizer sind beispielsweise nützliche Produkte, die die Zehen sowohl sanft strecken als auch begradigen und damit Verspannungen vorbeugen. Dadurch wird auch die Blutzirkulation verbessert und das Aufkommen von Schmerzen verringert. Zehentrennern und Zehenspreizer sind in verschiedenen Größen und Modellen erhältlich, die für alle Zehen oder auch nur für den großen Zeh verwendet werden können, je nach Ihren Vorlieben oder den Anforderungen Ihres Fußes.
Bei größeren Hallux-valgus-Problemen sollten Sie versuchen, die große Zehe so viele Stunden am Tag wie möglich zu begradigen. Dafür gibt es eine Reihe verschiedener Orthesen und Bandagen für die große Zehe, die auch in einen normalen Schuh passen und stundenlang bequem zu tragen sind. Diese Fußprodukte bestehen häufig aus weichem Silikon, das bequem sitzt und leicht zu waschen ist. Oft haben Fußprodukte eine Doppelfunktion, da sie den Ballenzeh schützen und die Gefahr von Stößen und Reibung minimieren. Zu diesem Zweck ist ein spezieller Schutz für den oder die Ballen erhältlich.
Über Nacht wäre es jedoch ratsam, sich auf stärkere Hilfsmittel zu verlassen, die mehr Zug auf die Großzehe ausüben und dadurch die Zunahme des Hallux valgus verringern können. Die meisten dieser Nachtschienen sind verstellbar, und viele haben eine Aluminiumleiste, die die Großzehe aufrichtet.
Auch ein gezieltes Training der Stärke und Beweglichkeit des Fußes kann den Hallux valgus lindern und verhindern, dass sich die damit verbundenen Probleme verschlimmern. Übungen wie das Anheben und Zusammenpressen der Zehen oder der Versuch, die Zehen zu spreizen, lassen sich leicht zu Hause oder am Schreibtisch im Büro durchführen. Für den Anfang wäre es wohl am besten, wenn man sich von einem Physiotherapeuten für eine Beratung und Anleitungen konsultiert, aber auch im Internet kann man Inspirationen finden.
Um die unangenehm harte Haut, die oft als Folge des Hallux valgus auftritt, loszuwerden, sollten Sie Ihre Füße regelmäßig einem gewissen Maß an Pflege unterziehen. Das kann durch eine Pediküre bei einem Fußpfleger geschehen, es ist aber auch relativ einfach, die Füße zu Hause auf eigene Hand zu behandeln. Ein warmes Fußbad weicht Hornhaut auf, und die Verhärtung am Ballen lässt sich sanft abfeilen. Sie sollten auch regelmäßig eine feuchtigkeitsspendende Creme auftragen, die speziell dazu entwickelt wurde, um die harten Schwielen an den Füßen weicher zu machen. Bei starker Schwielenbildung sollten Sie die Creme mehrmals am Tag anwenden und einreiben.
Die oben beschriebene Behandlung zielt darauf ab, Symptome zu lindern und eine Verschlimmerung der Fußfehlstellung zu verhindern. Allerdings ist es nicht immer möglich, die Krümmung der Zehe mit Hilfsmitteln dauerhaft zu korrigieren. Bei größeren Problemen, die durch Training und die bereits genannten verschiedenen Hilfsmittel nicht ausreichend korrigiert werden können, bleibt einem wahrscheinlich nichts anderes übrig, als sich einer Operation zu unterziehen.
Es gibt aber leider auch keine Garantie dafür, dass eine Operation hilft, obwohl der Eingriff in der Regel gute Ergebnisse bringt. Die Genesungszeit ist aber lang und kann bis zu sechs Monate andauern. Außerdem könnten die Probleme erneut auftreten. Wenn Sie trotz guter Schuhe und ausreichender Hilfsmittel starke Schmerzen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt, um mehr Auskunft über eine fachkundige Behandlung oder eine Operation zu erhalten.